HEAR Nepal Deutschland, e.V.

Der Verein HEAR Nepal Deutschland e.V. wurde 2018 von Sten und Karin Linnander gegründet, um die Arbeit von HEAR Nepal Kathmandu zu unterstützen.


 
Sten Linnander

Der gebürtige Schwede Sten Linnander verbrachte Anfang der 60er vier Jahre seiner frühen Jugend in Nepal, wo sein Vater als Rechtsberater für die Regierung tätig war. Seine Mutter arbeitete als Lehrerin und organisierte Unterstützung für tibetanische Flüchtlinge. Später erwarb er einen BA in Physik und Geophysik an der Universität Stockholm.

In den 80ern organisierte er im Rahmen eines sozialen Experiments in Deutschland Seminarreihen und Workshops mit international anerkannten Forschern und Vordenkern aus sozialen, naturwissenschaftlichen und spirituellen Disziplinen. 1990 gründete und leitete er einen deutschen Verein, der Hilfsprogramme für die Bevölkerung der früheren UdSSR durchführte. Diese Expertise bringt er auch in seine Arbeit für HEAR Nepal ein. Er ist Buchautor und als Übersetzer tätig.

Sten über seine persönliche Motivation für die Arbeit bei HEAR Nepal

„2016 fuhr ich für drei Monate nach Kathmandu, um die Schönheit und Magie Nepals wieder zu spüren, die ich während meiner Kindheit sehr stark erlebt hatte. Am dritten Tag hörte ich mitten im Gewimmel von Kathmandu hinter mir eine Stimme: „Namaste, Sir.“ Der mir bis dahin unbekannte Mann war Madhav Joshi, Labortechniker und Politologe, Gründer und Leiter von HEAR Nepal. Er erzählte mir von seinem Traum, in benachteiligten, ländlichen Teilen Nepals wirksame Hilfsprojekte durchzuführen. Und bat mich um Hilfe. Ich konnte nicht nein sagen.

In den frühen 1960er Jahren hatte ich gesehen, wie schwer das Leben auf dem Land in Nepal war. Jetzt, über 55 Jahre später, sah ich trotz unzähliger Hilfsprojekte in Milliardenhöhe wenig Veränderung. Ich entschied, dass zwei Kriterien erfüllt werden müssten, wenn wir etwas ausrichten wollen: Erstens die hundertprozentige Sicherheit, dass geplante Projekte wirklich erwünscht und durchführbar sind. Zweitens müssten die Projekte von Anfang an auf Nachhaltigkeit angelegt sein, auch finanziell. So fahre ich jedes Jahr zweimal nach Kathmandu und Bajhang, um in diesem Sinn persönlich unsere Projekte zu begleiten.“


 
Karin Linnander

Karin Linnander arbeitet seit 2003 in Frankfurt a.M. als Psychologin (MA, Arizona, USA) in eigener Praxis und bietet Seminare für Persönlichkeitsentwicklung, Übergangsriten und Familienaufstellungen an.

Mehr als 15 Jahre lang lag ihr besonderer Schwerpunkt auf der Arbeit mit Mädchen. Karins großes Anliegen: Sie möchte heranwachsende Mädchen bei ihrem Übergang zum Frausein stärken. In Schulen und bei anderen öffentlichen Trägern bereitete sie deshalb zahlreiche Mädchengruppen auf ihre erste Menstruation und erste Erfahrungen in der Sexualität vor.

Auch bei „HEAR Nepal“ gilt ihr besonderes Engagement Mädchen und Frauen. Deshalb unterstützt sie mit großem Einsatz das Mädchen- und Frauenprojekt für Würde und Gesundheit der Nepalesinnen.

Karin über ihre persönliche Motivation für die Arbeit bei HEAR Nepal

 „Bei einer Reise nach Bajhang konnte ich sehen, unter welch schwierigen Umständen Mädchen und Frauen in dieser abgelegenen Region West-Nepals aufwachsen und leben. Bis dahin bestand Nepal für mich aus buddhistischen Gebetsfahnen und Klöstern, der überwältigenden Schönheit des Himalaya und der Wärme und Ursprünglichkeit der Bevölkerung. Mir war nicht bewusst gewesen, dass die Bevölkerung zu 80% Hindus sind, und wie prägend, speziell für Mädchen und Frauen, das Kastensystem und die patriarchalen Traditionen sind.

Also entschied ich, etwas zu einer Veränderung beizutragen und übernahm Verantwortung für das Mädchen- und Frauenprojekt von HEAR Nepal. Ich lasse meine berufliche Erfahrung in das Projekt einfließen und fahre oft mit nach Nepal, bzw. Bajhang, um das Projekt vor Ort zu begleiten.

Es macht mich sehr froh, etwas für die Mädchen und Frauen Nepals, die es am meisten brauchen, tun zu können und dadurch etwas ans Leben zurückzugeben.“


 
Anke Lesinski-Schiedat, medizinische Beraterin

Frau Prof. Dr. med. Anke Lesinski-Schiedat ist HNO Fachärztin und derzeit als Oberärztin in der HNO Klinik der Med Hochschule Hannover sowie als deren Ärztliche Leiterin des Deutschen Hörzentrum beschäftigt. Ihr Schwerpunkt ist die Versorgung schwerhöriger Menschen mit Hörsystemen, sowohl operativ als auch konservativ. Ergänzt wird die klinische Arbeit durch die Forschung mit gleichem Hauptthema. Seit 2017 engagiert sie sich systematisch in der Etablierung einer Struktur zur Hördiagnostik und Versorgung Schwerhöriger in Tanzania. 


 
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Hear Nepal Kathmandu

HEAR Nepal (HEAR steht für Health, Education, Awareness and Rights oder Gesundheit, Bildung, Bewusstsein und Rechte) ist eine in Kathmandu eingetragene gemeinnützige Organisation, die 2005 von dem Labortechniker und Politikwissenschaftler Madhav Joshi gegründet wurde und ausschließlich von Nepalesen und Nepalesinnen getragen wird. Seit ihrer Gründung hat HEAR Nepal zahlreiche Projekte im Bereich Gesundheit, Bildung und Umweltschutz durchgeführt.

Unter anderem führte HEAR Nepal mehr als zehn Jahre lang Gesundheitsuntersuchungen an insgesamt 700 Schulen im Tal von Kathmandu und Umgebung durch.


 

Das Team von HEAR Nepal Kathmandu


 
Madhav Joshi, Projektleiter

Madhav Joshi ist Labortechniker und hat einen MA in Politik­wissenschaft. Vier Jahre arbeitete er in einem Distriktkrankenhaus in Bajhang, zwei Jahre bei „Save the Children“, und zwar mit dem Fokus auf HIV Tests. Fünf Jahre lang koordinierte er Gesundheitstests in Schulen im Kathmandu-Tal und im ländlichen Nepal.


 
Dr. Lakshmi Raj Joshi, Medizinischer Berater

Lakshmi Raj Joshi hat einen PhD in Reproductive Health und einen MA in Public Health. Mehr als 35 Jahre arbeitete er beim nepalesischen Ministerium für Gesundheit und Bevölkerung sowie im Gesundheitswesen auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene.


 
Dr. Narbada Thapa, Gesundheitsberaterin

Dr. Narbada Thapa ist Beraterin für Epidemiologie und öffentliche Gesundheitsaufklärung. Sie ist promovierte Epidemiologin, Brigadegeneral a.D. und hat 30 Jahre Erfahrung im Gesundheitswesen, in gesundheitlicher Aufklärung, Sozialmedizin, Krankenpflegeausbildung, Epidemiologie und Notfallmanagement.